Die digitale Zukunft der Umsatzsteuer ViDA

05.11.2024

Die EU plant mit der „VAT in the Digital Age“ (ViDA)-Initiative umfassende Mehrwertsteuerreformen, die ab 2025 schrittweise und bis 1. Juli 2030 vollständig in Kraft treten sollen. Ziel ist es, die Umsatzsteuer in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft zu modernisieren, grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern und Steuerbetrug zu verhindern.

Warum die ViDA-Initiative notwendig ist

Das derzeitige EU-Umsatzsteuersystem ist uneinheitlich, da jedes Land eigene Regeln für die digitale Berichterstattung und Steuerregistrierung hat. Das führt zu großem Verwaltungsaufwand für Unternehmen. Die ViDA-Initiative soll klare und einheitliche Vorgaben schaffen.

Die Ziele der ViDA-Initiative

Mit der ViDA-Initiative will die EU ein einheitliches digitales Mehrwertsteuersystem für alle Mitgliedsstaaten schaffen. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  1. Digitale Meldepflichten und E-Rechnungen

Ein wesentlicher Bestandteil der Reform ist die Einführung eines einheitlichen digitalen Berichtssystems. Unternehmen müssen in Zukunft ihre Transaktionen in nahezu Echtzeit an die Steuerbehörden melden. Bis Juli 2030 wird die Nutzung von standardisierten E-Rechnungen mit neuen Rechnungsanforderungen für grenzüberschreitende Geschäfte innerhalb der EU verpflichtend.

  1. Neue Steuerpflichten für Plattformen

Plattformen, die Dienstleistungen wie etwa Fahrdienste oder Kurzzeitvermietungen anbieten, werden stärker in die Steuerpflicht einbezogen. Falls der Anbieter selbst keine Umsatzsteuer abführt, ist die Plattform dafür verantwortlich. So wird sichergestellt, dass die Umsatzsteuer jedenfalls korrekt abgeführt wird.

  1. Einheitliche EU-Mehrwertsteuerregistrierung

Um Mehrfachregistrierungen in mehreren EU-Ländern zu vermeiden, wird das Reverse-Charge-Verfahren erweitert. Dies erleichtert grenzüberschreitende Transaktionen und reduziert den Verwaltungsaufwand.

Fazit

Neben den neuen Vorgaben für Plattformen und der Einführung einer einheitlichen EU-Mehrwertsteuerregistrierung, sind ab dem 1. Juli 2030 auch die verpflichtende Nutzung von E-Rechnungen und die Einführung digitaler Meldepflichten geplant. Um diese Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen, sollten Unternehmen frühzeitig ihre internen Prozesse und IT-Systeme anpassen.

Tipp: Deutschland startet die Übergangsfrist für die E-Rechnung bereits am 1. Jänner 2025. Österreichische Unternehmen, die mit deutschen Geschäftspartnern zusammenarbeiten, sollten sich rechtzeitig auf diese Umstellung vorbereiten, da ab 2028 in Deutschland ausschließlich E-Rechnungen gültig sind.

Mehr Informationen zur VIDA-Initiative finden Sie auf der Homepage der Europäischen Kommission.

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